In den kommenden Jahren sollte der Name des in München lebenden italienischen Designers und Innenarchitekten Danilo Silvestrin eine große Rolle in meinem Leben spielen. Buchstäblich auf den letzten Drücker – ich hatte während meines Studiums bis kurz vor den Semesterferien noch keine Praktikantenstelle gefunden - bekam ich den erlösenden Anruf einer meiner Professoren: Er hätte etwas für mich, einen Praktikumsplatz bei einem exzellenten Münchner Architekten. Ich nahm an und arbeitete fortan in allen meinen Semesterferien bei Danilo Silvestrin.
Die Schule, durch die ich unter seinen Fittichen gegangen bin, war hart und anspruchsvoll. Silvestrin war damals für mich machtvolle Autorität und formender Mentor zugleich – mein „wirklich großer Meister“. Ich habe gekämpft, immer besser zu werden.
Die Früchte dieser extrem harten, aber wirkungsvollen Lehrjahre erntete ich Jahre später, als ich mich selbständig machte: zum Beispiel gemeinsam mit meiner damaligen beruflichen Partnerin, der Innenarchitektin Gabriela Raible, gewannen wir 1998 den ersten Preis beim Wettbewerb zur Gestaltung des Allianz Konferenzzentrums in München.
Und noch einer meiner Leidenschaften konnte ich durch die Arbeit bei Danilo Silvestrin Raum geben: dem Möbeldesign. In einem meiner nächsten Texte werden Sie mehr darüber erfahren, wie ein von mir erschaffener Stuhl zu hunderten auf ein Kreuzfahrtschiff kommt und warum ich fast nie mit fertigen Möbeln, sondern viel lieber mit Sonderanfertigungen arbeite – und das dennoch keinen Cent teurer ist…